Während kein Geld für Förderunterricht an Wagrams Schulen da ist, ist eine Kostenüberschreitung bei der Errichtung der Aufbahrungshalle um eine halbe Million Euro für die ÖVP kein Problem.
In der gestrigen Ausschusssitzung wurden fast überfallsartig die Pläne für die geplante Aufbahrungshalle präsentiert. Der Punkt stand nicht auf der Tagesordnung. Dementsprechend überrascht und unvorbereitet waren die Teilnehmer der Sitzung. Trotzdem sollte nach dem Willen der ÖVP noch in der selben Sitzung ein Beschluss gefasst werden.
Bedenklich stimmt, dass in der Sitzung kein Teilnehmer die budgetierten Kosten wußte. Nicht einmal der Vorsitzende Stadtrat Franz Spehn, der die Planung mit dem Architekten vorbereitet hat, kannte die Summe. Wie sich nachträglich herausgestellt hat, wurden € 36.000 im heurigen Jahr und € 444.000 im Jahr 2017 für alle ausserordentlichen Projekte am Friedhof vorgesehen.
Schon in der Planung kostet die neue Aufbahrungshalle also doppelt so viel. Die Bereitschaft über die Anforderungen und die Kosten zu reden war auch auf Seiten der Opposition nicht gegeben. Der Tonfall wurde teils richtig aggressiv. Es wurde argumentiert es sei pietätlos den Toten gegenüber weniger auszugeben.
Obwohl die Stadtgemeinde Schulden in zweistelliger Millionenhöhe hat, soll hier auf Pump das Geld in ein weiteres Prestigeprojekt fließen.