Bezirkschef Werner Jaindl trat zurück, auch der Rest der Mannschaft nahm den Hut. Somit gibt es im Bezirk Gänserndorf kein Team Stronach mehr.
Er hatte eigenen Aussagen nach Visionen und wollte etwas bewegen – schließlich hatte er aber die Nase gestrichen voll und warf vor wenigen Tagen das Handtuch: Die Rede ist vom Strasshofer Werner Jaindl, der seit dem Sommer 2013 als Gänserndorfs Bezirkskoordinator des Team Stronach fungierte.
Der 62-jährige pensionierte Bankangestellte erklärt im NÖN-Interview die Gründe für seinen Rücktritt: „Ich war bereit, etwas zu verändern. Von meiner Landespartei gab es aber so gut wie keine Unterstützung. Mein Bezirksteam mit etwa zehn aktiven Mitgliedern und ich waren immer auf uns allein gestellt. Wir sahen schlussendlich keine Perspektiven mehr.“
Ende zwei Jahre nach der Gründung
Kürzlich gab Jaindl der Landespartei seinen Rücktritt bekannt: „Ich habe noch meinen Stellvertreter Stefan Mrzilek aus Deutsch-Wagram gefragt, ob er meine Funktion übernehmen möchte. Der winkte aber sofort ab und trat ebenfalls zurück. Daraufhin hat sich auch der Rest der Mannschaft verabschiedet.“ Nicht einmal zwei Jahre nach der Gründung der Bezirksgruppe hat das Team Stronach in Gänserndorf aufgehört zu existieren.
Zur Erinnerung: Begonnen hatte alles mit Herbert Röhrer. Der umtriebige Wirtschaftskammer- und Wirtschaftsbund-Obmann aus Groß-Enzersdorf wandte Ende 2012 der ÖVP den Rücken zu und trat gemeinsam mit Jaindl dem Team Stronach bei. Röhrer wurde Anfang 2013 zum Bezirkskoordinator bestimmt.
„Werde mich weiterhin für den Bezirk einsetzen“
Bei der NÖ Landtagswahl am 3. März 2013 fuhren Röhrer und seine Mitstreiter ein beachtliches Ergebnis im Bezirk ein. Sie holten fast elf Prozent der Stimmen. Röhrer konnte sich nicht lange freuen: Eine Woche später wurde bei ihm Leukämie (Blutkrebs) diagnostiziert. Die Chemotherapie brachte nicht den erhofften Erfolg. Im Sommer verlor Röhrer den Kampf gegen die schwere Krankheit.
Jaindl übernahm von seinem Freund die Funktion des Bezirkskoordinators. Bei der Nationalratswahl am 29. September 2013 erreichte das Team Stronach im Bezirk knapp fünf Prozent. Wird Jaindl künftig nur noch seine Pension genießen? „Nein. Ich werde mich weiterhin für den Bezirk einsetzen, entweder als Privatperson oder vielleicht bei einer anderen Partei.“
Übrigens: Durch die Auflösung des Team Stronach im Bezirk kam auch der geplante Wechsel eines Gänserndorfer Roten zu den „Stronachlern“ nicht mehr zustande. Wie berichtet, wollte sich der Mann erst nach dem Wechsel outen. Fix bei dem Unbekannten ist nur, dass es sich um keinen amtierenden Gemeinderat handelt.