Ein Verkehrskonzept für die Zukunft
!wir haben ein Verkehrskonzept, das mit Verkehrsvermeidung, mit dem Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder umweltschonende Technologien beginnt. Ein wesentlicher Teil davon ist die Planung zur Bewältigung der Transit-Verkehrsströme durch Deutsch-Wagram.
Unsere Gemeinde Deutsch-Wagram liegt in einem Expansionsgebiet und leidet unter steigendem Verkehrsaufkommen. Seit 1960 hat sich die Anzahl der PKW in Niederösterreich vervierfacht und die Einwohnerzahl in Deutsch-Wagram von 4000 auf 8000 verdoppelt. Die Prognosen sagen uns für 2025 eine Verkehrsbelastung von 50.000 oder mehr Kfz pro Tag voraus. Selbst mit dem Bau der S8-Marchfeld Schnellstraße würde das Verkehrsaufkommen in Deutsch-Wagram ohne weitere Maßnahmen nur auf dem heutigen Stand bleiben, keinesfalls aber sinken. Noch dazu wurde der Baubeginn der S8 wegen Umweltverträglichkeitsprüfungen verschoben.
!wir haben ein Verkehrskonzept. Die S8 macht nur mit dem Bau zusätzlicher Zubringer und Umfahrungsstraßen Sinn. Nur so kann der Durchzugsverkehr mittels eines Äußeren Rings von Deutsch-Wagram ferngehalten werden und ermöglicht die Beruhigung des Stadtzentrums und der Wohngebiete als Voraussetzung, dass zukünftig eine Flaniermeile mit Restaurants und Geschäften im Zentrum entstehen kann und dass der unerwünschter Transitverkehr draußen bleibt. Eine Vision die !wir verwirklichen wollen.
Es ist höchste Zeit, dass unser verantwortlicher Stadtrat für Infrastruktur, die Verhandlungen mit unseren Nachbargemeinden, den Grundstückseigentümern und dem Amt der Landesregierung für Verkehr&Technik beginnt. Viele Unklarheiten und Detailfragen über die Straßentrassen, Umweltverträglichkeit und Finanzierung müssen geklärt werden. Sollte unsere Stadtregierung weiter ohne eigene Initiativen bleiben, dann werden wir Deutsch-WagrammerInnen von den umliegenden Gemeinden und vom Land Niederösterreich innerhalb der nächsten zehn Jahre übervorteilt werden. Leider sind in den letzten Jahren wegen des fehlenden Konzepts und Engagement der Stadtregierung bereits Fehlentwicklungen eingetreten.
a) die Wasserversorgungsanlage beim Bahnhof Deutsch-Wagram wurde auf einer projektierten Straße errichtet, welche die VP ursprünglich nicht bauen wollte und dann innerhalb eines Jahres die Meinung geändert hatte und den gesamten Verbindungsweg zwischen Wolkersdorferstraße und Fabrikstraße für den Ziel und Quellverkehr freigegeben hat. !wir berichteten darüber: http://www.wir4dw.at/?p=5949
b) das ehemalige Grundstück der Waggonwaschanlage beim Bahnhof Deutsch-Wagrum wurde an eine Firma verkauft und damit die Möglichkeit des Anschlusses der Bockfließerstraße zum Park&Ride beim Bahnhof vergeben. Der Verkehr muss daher durch das Siedlungsgebiet Helmahof ausweichen.
c) das Betriebsgelände beim Kreisverkehr (Merkur, McDonald, mazda, …) wurde planlos auf freiem Gelände errichtet ohne der Berücksichtigung eines Gesamtkonzepts für Verkehr und Stadtentwicklung. Das verkompliziert jede zukünftige Straßenführung im Bereich Hagerfeld, wo die Straße vom Kreisverkehr zur Feldgasse abrupt an der Alpenlandsiedlung endet. Eine Lösungsfindung wurde erschwert!
d) der Golfplatz, welcher 2013 auf Bockfließer Gemeindegrund errichtet wurde verhindert die unmittelbare Verlängerung des S8-Zubringers zur S1-Anschlussstelle Seyring.
e) die Gemeinden Bockfließ und Strasshof haben bereits eigene Konzepte erstellt. Diese sehen Widmungen für Industriegebiete an unserer Gemeindegrenze vor. Für uns nachteilige Entwicklungen wurden verschlafen.
!wir wissen wie Verkehrsplanung funktioniert und dass die Beteiligung aller Anrainer, auch der Nachbargemeinden, für optimale Kompromisse erforderlich ist. Leider passierte bis heute in Deutsch-Wagram nichts dazu und wenn doch, dann nur im Alleingang. Aber das ist eine andere Geschichte…