HEIMATMUSEUM / !wir-Mandatare befürchten eine Schließung des Museums. Der Pachtvertrag läuft Ende Dezember aus. Derzeit ist keine vernünftige Lösung in Sicht.
VON ROBERT KNOTZ
DEUTSCH-WAGRAM / Laut der !wir-Partei steht das Heimatmuseum im Erzherzog-Carl-Haus kurz vor dem Aus. Hier die Fakten: Im Dezember 2010 beschloss der Gemeinderat, den Vertrag mit dem Vermieter, einer Privatperson, zu kündigen, weil die über 30.000 Euro Jahresmiete als zu hoch empfunden wurden. Mit der Kündigung wollte man sich mit dem Vermieter günstigere Konditionen aushandeln.
!wir-Gemeinderätin Daniela Böckl befürchtet das Schlimmste und meint: „Der Vertrag läuft mit Jahresende aus. Es gibt keinerlei Informationen, ob verhandelt wird und wie der Stand der Dinge derzeit ist. Viele Veranstaltungen gab es im Museum und ich finde die Pacht für das Gebäude nicht übertrieben, da es für die Events und für das Heimatmuseum ein würdevolles Ambiente war.“
Museum müsste bis Ende Dezember geräumt werden
Nach Böckl müsste, falls sich keine Einigung ergibt, das Museum in vier Wochen geräumt werden. „Wohin mit den ganzen Exponaten?“, fragt sich Böckl. Laut der !wir-Mandatarin fand letzte Woche am Mittwoch eine Sitzung des Kulturausschusses statt und der Pachtvertrag stand dabei nicht auf der Tagesordnung. Böckl sieht in den Umständen ein Indiz für die schlechte finanzielle Lage der Stadtgemeinde.
VP-Kulturstadtrat Mag. Franz Spehn kontert im NÖN-Gespräch: „Die Verhandlungen laufen bereits das ganze Jahr über. Wir wollen das Gebäude käuflich erwerben. Die Miete war uns schlichtweg zu hoch.“ Spehn hofft auf eine Einigung. Sollte es dazu kommen, bleibt das Museum auf jeden Fall an diesem Standort.
Im Falle, dass sich die beiden verhandelnden Parteien nicht einigen, muss das Museum samt Exponaten bis 31. Dezember geräumt werden. „Eine Entscheidung muss bald fallen. Für den Fall, dass keine Einigung erfolgt, haben wir bereits eine Ersatzlösung, die uns sogar wesentlich mehr Platz bietet, als wir im Erzherzog-Carl-Haus hatten.“ Der Kulturstadtrat spricht in diesem Fall von den ehemaligen Containern, die dem Oberstufenrealgymnasium als Ausweichquartier gedient hatten.