Einen Monat nach Beginn der Auflage des Örtlichen Entwicklungskonzeptes (ÖEK) fand gestern Abend die Informationsveranstaltung dazu statt. Wer allerdings erwartet hat Hintergründe und Erläuterungen zum Entwicklungskonzept zu erfahren wurde enttäuscht.
Alte Wagramkenner kann das ÖEK nicht aufregen. Es schreibt das nieder, was in den letzten Jahrzehnten praktiziert wurde und ist eine logische Fortsetzung der bisherigen Ortsentwicklung:
- Neues Bauland an den äußersten Rändern und unmittelbar an der Gemeindegrenze fernab jeglicher Infrastruktur.
- Neues Betriebsgebiet an einem völlig neuen Eck (Am Wagram) ohne entsprechende Verkehrsanbindung. (Weil dort ohnedies schon Scheunen stehen)
- Wachstum von ca. 100 Einwohnern pro Jahr wie bisher.
- Über ein Zentrum reden, ohne die geringste Idee zu haben was man machen könnte und wie man es anstellen will.
Das Ergebnis ist ein Ortskern mit dem 90% der Ansässigen unzufrieden sind. Quirgst garantiert für Kontinuität.
Publikumsbeiträge treffen den Punkt
Schon die erste Wortmeldung aus dem Publikum traf den Punkt und einen der zentralen Widersprüche im ÖEK. Das Zentrum wurde durch die Siedlungsentwicklung/Baulandwidmungen an den Rand gedrängt, wäre es nicht sinnvoller Neuwidmungen rund den Ortskern durchzuführen? Die weiteren Wortmeldungen umfassten neben den berechtigten Interessen der direkten Nachbarn, ganz wesentliche grundsätzliche Fragestellungen. Was verstehen die Planer unter einem Subzentrum? Offensichtlich nur dichtere Bebauung und einen Friseur, ev. einen Kindergarten und eine (sehr unwahrscheinliche) Dependance der Pfarre. Oder die Frage inwieweit der Straßenbau der bereits jetzt weit ins Hintertreffen geraten ist mit dieser Entwicklung vereinbar ist, konnte von Verkehrsstadtrat Dietrich nur mit hilflosem Stammeln beantwortet werden. Denn eine mittelfristige Planung dazu existiert natürlich nicht.
Fazit
Es ist fraglich ob die Planer an ihr eigenes Konzept glauben. Verteidigen konnten sie es jedoch nicht. Der häufigste Satz der Veranstaltung war: „Das steht nur im Plan und heißt nicht, daß es verwirklicht wird“
Raumplanung ist nicht eine Angelegenheit weniger Wochen und ein ÖEK kann jederzeit geändert werden. Insbesondere wenn es auf so tönernen Füßen steht und nur von einer einzigen Partei getragen wird. In diesem Sinne kann man es auch positiv sehen: „Auch wenn ihm die Vision fehlt, Bgm Quirgst hat sich das erste Mal einer Diskussion zu diesem Thema gestellt“
!wir werden in den nächsten Tagen und Wochen einige unserer Ideen und solcher die sich aus dem Bürgerdialog ergeben haben hier präsentieren.