Fritz Quirgst schöpft wieder einmal aus dem Vollen. Trotz der prekären Budgetlage werden alle Computer im Rathaus erneuert. Dabei stehen jedoch Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit nicht auf dem Programm. Das Teuerste vom Teuersten muß her.
Während in Hauptschule und ORG zeitgemäße Vernetzung auf die lange Bank geschoben wird und in der Volksschule der Elternverein einspringen muß damit in Eigenregie das absolute Minimum an EDV hergestellt werden kann, spielen Kosten für die Quirgst’sche Rathaus-EDV keine Rolle.
Vor allem die Arbeitsweise von Quirgst läßt die Haare zu Berge stehen. Im Voranschlag 2010 ist eine derartige Neuanschaffung nicht vorgesehen, obwohl dieser Voranschlag erst vor 3 Monaten erstellt wurde. Sie kommt also überraschend. Doch wie kann eine derartige Investition überraschend kommen? Stadtamtsmitarbeiter klagen schon seit längerem über die „lahme“-EDV. Es ist also wohl eher so, dass bei der Erstellung des Voranschlages schlampig gearbeitet wurde. Jetzt wird aber mit der Dringlichkeit argumentiert und die Anschaffung muß sofort her. Ein Komplettausch der EDV aus dem Bauch für 90.000 Euro.
Alles Neu!
Doch kauft man gleich ein neues Auto wenn der Vergaser verstopft ist? Quirgst anscheinend schon.
Sowohl in der Verwaltung, als auch in Unternehmen ist es üblich bei einer derartigen Investition, die ja noch einen Rattenschwanz an weiteren Umstellungskosten nach sich zieht, eine fundierte Analyse anzufertigen. Nicht so bei Quirgst. Nicht ein einziges Blatt Papier gibt Aufschluß über die Anforderungen. Nicht eine einzige Stunde wurde investiert um herauszufinden, worauf der Geschwindigkeitsverlust zurückzuführen ist. Quirgst wirft einfach alles raus und kauft alles komplett neu. Als Arbeitsplatzrechner (für Word und Outlook) müssen 4-Kernprozessoren und 8GB-RAM her. Uns sind beim ersten Anblick der von Quirgst vorgelegten Liste die Augen herausgefallen. Das Teuerste vom Teuersten ist gerade gut genug.
!wir haben seriöse Vergleichswerte eingeholt, obwohl uns nicht viel Zeit blieb: Für Neuanschaffungen bei der Gemeinde Wien ist ein 2-Kernprozessor mit 2GB-RAM vorgesehen. In einem großen staatsnahen Elektrizitätsversorgungsunternehmen ist die Top-Ausstattung für einen CAD-Arbeitsplatz (intensive Grafikleistung) ein 2-Kernprozessor mit 4GB Speicher. Stellt sich die Frage warum Deutsch-Wagram mehr als doppelt so starke Rechner braucht. Eine Antwort konnte auch in der letzten Gemeinderatsitzung nicht gegeben werden. Quirgst ist auf die Argumente nicht eingegangen. Es lebe die Zusammenarbeit!
Dann folgt noch eine Pseudo-Ausschreibung nach dem Motto: Wir kaufen einen BMW 750i und suchen uns jetzt den billigsten Anbieter für genau dieses Modell. D.h. Es gibt keine vernünftigen Ausschreibungsunterlagen, sondern nur eine Liste der Modelle, die man haben will.