Wie kam es zur Idee, den Verein „Zeitbank 55+ Deutsch-Wagram“ zu gründen?
Ich habe mich seit jeher mit sozialen Dingen, wie Altenpflege, 24-Stunden-Betreuung, etc. beschäftigt und dazu auch Projekte ausgearbeitet. Viele Menschen leben alleine zu Hause und würden Unterstützung zur Bewältigung oft kleiner Dinge des alltäglichen Lebens benötigen. Früher bestand das Netz der Großfamilie, welche eine lückenlose Versorgung ermöglichte. Heute besteht diese Familienzusammengehörigkeit nicht mehr.
Die Lebenssituation ist eine andere geworden. Der ältere Mensch will möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben und dabei eine möglichst selbständige Haushalts- und Lebensführung haben.
Es gibt zwar ein ganzes Netzwerk an Pflegeeinrichtungen, die den Menschen zur Verfügung stehen, wie Pflegeheime, 24-Stunden-Betreuung, Soziale Dienste, Mobile Hauskrankenpflege, Essen auf Rädern, etc., aber die sogenannten „kleinen Bedürfnisse“ des Alltags können damit nicht befriedigt werden.
Ich meine damit zum Beispiel Begleitung zum Arzt, Botendienste (z.B. Apotheke, Einkauf), eine Glühbirne wechseln, den Schnee räumen, Gesellschaft leisten, Formulare ausfüllen oder die Zeitung vorlesen, wenn die Sehkraft nachgelassen hat. Nach diesen kleinen Hilfen zur Bewältigung des täglichen Lebens besteht eine große Nachfrage, es gibt aber eine Lücke bei der Bedarfsdeckung. Hier kann nun die nachbarschaftliche Hilfe eingreifen. Bei meinen Recherchen, wie diese nachbarschaftliche Hilfe legal vonstatten gehen kann, bin ich auf die in Oberösterreich bereits bestehenden Vereine Zeitbank 55+ gestoßen und habe in ihnen die meiner Meinung nach ideale Umsetzung dieser Idee gefunden.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung!
Mag. Luise Gerstendorfer
Tel. 0680 2085983