Immer mehr Menschen gehen zu den Wahlärzten. Ist die Krankenkasse ein Auslaufmodell? Junge Ärzt*innen eröffnen eine Wahlarztpraxis, weil sie dem Patienten mehr Zeit widmen können und gleichzeitig mehr verdienen. Wie steht die ÖGK dazu? Sie muss weniger Honorare zahlen? Die Zwei-Klassenmedizin ist längst etabliert! Corona mit dem Wegfall der Beitragszahlungen, die Zusammenlegung der Kassen und die Finanzierung der Privatspitäler führte zu einem minus von 447 Millionen Euro im Budget der ÖGK. Wenn der Bund nicht einspringt, wird die ÖGK Geschichte sein. Die von türkis-blau versprochene Patientenmilliarde ist es jedenfalls schon längst.
Bereits jetzt gibt es in Österreich 7925 Wahl-Fachärzte, doppelt so viele wie Kassen-Fachärzte. Bei den Allgemeinmediziener*innen nahm die Zahl der Wahlärzte in den letzten zehn Jahren von 2119 auf 2653 zu. Bei den Kassenärzten ging die Zahl von 4213 auf 4054 zurück. Bemerkenswert; in Niederösterreich ist die Zahl leicht angestiegen, aber leider nicht in Deutsch-Wagram. Bei uns sind es nur noch zwei mit ÖGK-Vertrag, um deren Nachfolge wir uns längst kümmern müssen. Das alles bei steigender Bevölkerungszahl in Deutsch-Wagram von rund 7000 auf 9000 in den letzten Zehn Jahren.
!wir möchten junge Ärztinnen nach Deutsch-Wagram holen und den Betrieb einer Kassenpraxis so attraktiv wie möglich machen. Helfen Sie !wir, damit wir in Deutsch-Wagram den Kassenärzt*innen den Start ermöglichen können. Dabei befinden wir uns im Wettstreit mit anderen Gemeinden, haben aber den großen Vorteil der Wien-Nähe.
Unsere Möglichkeiten sind beispielsweise die Bereitstellung oder Förderung von Räumlichkeiten, von Reovierungen, der Einrichtung und natürlich auch unser stetiges Drängen nach Veränderung bei Land und Bund, damit das Kassensystem reformiert wird und wieder funktionieren kann.
Quelle der Zahlen: DiePresse vom 4. und 9. September 2020