Die Preise für Mietwohnungen am freien Markt erreichen schwindelerregende Höhen. Aktuelle Beispiele: 30m2 in der Bahnhofstraße um 424,50 € kalt. Das ist eine Nettomiete von 10,77 €/m2. Doch der Trend zeigt weiter nach oben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Das Angebot ist begrenzt. Der Zuzug in den Großraum Wien hält ungebremst an. Der Siedlungsdruck auf die umliegenden Gemeinden wächst. Anleger fliehen aus Angst vor der inflationären Wirkung der Geldmengenexpansion der Zentralbanken infolge der Schulden-, Banken- und Finanzkrise in vermeintlich sichere Wertanlagen.
Leidtragende Jugend
Wer nicht über ein solides Erbe verfügt bleibt auf der Strecke. Besonders junge Menschen sind immer weniger in der Lage ihre Wohnbedürfnisse durch ihrer Hände Arbeit zu decken. Zu groß wird die Schere zwischen dem was der Kollektivvertrag hergibt und dem was der Wohnungsmarkt verlangt. Am unteren Ende, bei der Ausgleichszulage oder Mindestsicherung sind 206,96 € brutto der „Deckung des Wohnbedarfs“ vorbehalten. Doch wo bekommt man eine Unterkunft um diesen Preis?
Gemeindewohnungen
Dieses Problem lässt sich nur durch den Bau neuer kostengünstiger Wohnungen lösen. In der Vergangenheit wurde einiges dafür getan. Die ersten Gemeindewohnungen sind nach dem Kriege in den ehemaligen Gebäuden eines Gehöftes am Ferdinand Hanusch Platz entstanden. Mittlerweile sind viele davon nicht mehr bewohnbar. Jahrelang wurde nichts in die Erhaltung investiert.
Es folgten die Wohnungsneubauten in den 1960er Jahren in der Friedhofallee/Heidegasse und in den 1980er Jahren die Wohnhausanlage in der Bockfließerstraße 61.
Der Bedarf ist allerdings größer als das Angebot. Die Liste der Wohnungswerber ist lang. Die Wartezeit beträgt bis zu sechs Jahre. Seit 2006 gilt für die Vergabe ein Punktesystem. Es ist unsere Aufgabe für die Einhaltung strikt Sorge zu tragen. Anspruchsberechtigt sind Menschen die seit mindestens zwei Jahren ihren ordentlichen Wohnsitz in Deutsch Wagram haben, volljährig sind und deren monatliches Nettoeinkommen 1.408,- € nicht übersteigt. ( 1.976,- € bei Ehepaaren und 473,- € für jede weitere Person/Kind) Der Antrag ist jährlich zu verlängern.
Der nächste Schritt
!wir sind der Meinung, jetzt ist es an der Zeit den nächsten Schritt zu tun. Neue Wohnungen sollten gebaut werden. Die Rahmenbedingungen sind günstig. Die Zinsen sind niedrig. Das Gemeindebudget soll nicht belastet werden. Am Anfang steht ein Konzept. Eine Vielzahl an Fragen müssen im Vorfeld beklärt werden. Anfänglich herrschte im zuständigen Gemeinderatsausschuss noch Einigkeit, leider wurden die Mandatare der ÖVP jetzt zurückgepfiffen. !wir bleiben dran.
Die Stadtgemeinde Deutsch Wagram verfügt über 135 Gemeindewohnungen
* 20 am Ferdinand Hanusch Platz
* 50 in der Friedhofallee 4
* 61 in der Bockfließerstraße 61
* 1 in der Friedhofstraße 2
* 2 im Erzherzog Karl Haus
* 1 in der Bockfließerstrasse 30